Ein Bericht von Florian Kögl
Vom 8. bis 11. September 2024 fand in Athen der ESOMAR-Kongress statt, an dem ich als Vertreter des Verbands der Marktforschung Österreich (VMÖ) teilnehmen durfte. Der Kongress bot für die Teilnehmer eine tolle Gelegenheit, um aktuelle Trends und Entwicklungen in der internationalen Marktforschungsbranche zu diskutieren.
Neben den fachlichen Inputs war der Kongress natürlich auch eine hervorragende Gelegenheit, um internationale Kontakte zu knüpfen.
Association Leaders Summit
Der Kongress begann mit dem Association Leaders Summit, bei dem Vertreter von Marktforschungsverbänden aus aller Welt zusammenkamen. In verschiedenen Roundtables wurden zentrale Themen wie die Einbindung von Befragten, künstliche Intelligenz und Datenqualität intensiv besprochen.
Zusätzlich gaben einige Vertreter internationaler Marktforschungsverbände Einblicke in die lokalen Märkte und deren Besonderheiten, und erste Insights aus dem ESOMAR Report 2024 wurden präsentiert. Ein spannender Aspekt dabei war das starke Wachstum des indischen Marktes, der aktuell eine bemerkenswerte Entwicklung durchläuft. Das unterstreicht auch die große Zahl indischer Teilnehmer am Kongress, was das wachsende Interesse sowie die Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Datenqualität, in diesem Markt verdeutlicht.
DACH-Community Dinner
Am Abend des ersten Tages fand ein gemeinsames Dinner der DACH-Community statt, das von Herbert Höckel und seinem Team organisiert wurde. Hier hatten wir die Gelegenheit zu einem intensiven Austausch mit deutschsprachigen Kollegen. Ein wichtiges Ziel war es, die DACH-Community näher zusammenzubringen und den Austausch innerhalb des deutschsprachigen Raums zu stärken. Obwohl die deutschsprachige Community am Kongress unterrepräsentiert war – ich hoffe, das ändert sich im nächsten Jahr – zeigte sich über den Verlauf des Events, dass sich die Vernetzung erfolgreich vertiefte und Gruppenbildungen stattfanden.
Themenschwerpunkte und persönliche Highlights
Ein zentrales Thema des gesamten Kongresses war zweifelsohne die künstliche Intelligenz. Besonders von KI erzeugte synthetische Daten waren ein wesentlicher Diskussionspunkt. In den Gesprächen wurde vor allem die Kombination aus qualitativ hochwertigen Primärdaten und synthetischen Daten als zukunftsweisendes Modell intensiv diskutiert.
Besonders spannend fand ich den Beitrag von Jaimie Smits (SKIM) „Tackling cultural response bias by truly localizing surveys, beyond just translating them“, in dem die Herausforderungen kultureller Unterschiede im Antwortverhalten bei multinationalen Studien beleuchtet wurden. Die zwei zentralen Lösungsansätze, die ich mitgenommen habe, sind: einerseits Verhaltensdaten zu messen statt subjektive Einschätzungen, da diese kulturell unterschiedlich sind, und andererseits neutrale Skalen zu verwenden.
White Night
Ein besonderes Highlight des Kongresses war die White Night – eine speziell organisierte Party, die von allen Teilnehmern, mit denen ich gesprochen habe, als großartiges Event gelobt wurde. Die Stimmung war fantastisch, und es bot eine weitere Gelegenheit, sich in entspannter Atmosphäre mit Kollegen aus der ganzen Welt auszutauschen.
Ausblick auf 2025: ESOMAR in Prag
Der nächste ESOMAR-Kongress wird 2025 in Prag stattfinden. Für uns als Vertreter des österreichischen Marktes ist dies eine tolle Gelegenheit, da Prag nur einen Katzensprung entfernt liegt. Ich freue mich bereits darauf und hoffe, dass wir mit einer starken österreichischen Delegation vertreten sein werden.