Der VMÖ Verband der Marktforschung Österreich und der Studiengang Media- und Kommunikationsberatung der FH St. Pölten veranstalteten am 7. März 2018 eine Podiumsdiskussion zum Thema „Marktforschung in den Sozialen Netzwerken“. Diskutiert wurden unter anderem die Notwendigkeit von „Social Listening“ für Unternehmen oder die Frage, ob 24-Stunden-Echtzeitkommunikation in Sozialen Medien nötig ist.
Rund 65 Gäste aus der Branche und Studierende der FH St. Pölten fanden sich im Studio 67 in Wien ein, um der Diskussion zwischen den Expertinnen und Experten Markus Zimmer (BuzzValue), Florian Laszlo (Observer), Karoline Sederl-Bartosch (IPSOS Wien) und Sandra Langschwert (NÖ Kulturwirtschaft) zu folgen. Die Moderation hatte Johanna Grüblbauer (FH St. Pölten) inne.
Social Listening als Schlüsselfaktor
Die Podiumsgäste waren sich einig: Beobachten Unternehmen Social-Media-Kanäle in der heutigen Zeit nicht, so machen sie einen fatalen Fehler. Man könne es sich nicht leisten, auf kritische Stimmen im Netz nicht zu reagieren. „Wer hört, muss nicht fühlen“, sprach Markus Zimmer als Empfehlung aus. Unternehmen könnten sich demnach durch gutes Social Media Listening böses Erwachen im Sinne von negativen Meldungen ersparen.
Der Social-Media-Datendschungel
Die aktuelle Dichte an Daten macht Social Media laut Florian Laszlo zu einem Datendschungel. Durch Monitoring könne ein Ausschnitt davon betrachtet werden, wobei dabei vor allem die richtige Interpretation ausschlaggebend sei. Beratende Agenturen stehen laut Laszlo vor der Herausforderung, aus der Vielzahl an vorhanden Tools (von Monitoring- über Analytics- hin zu Engagement-Tools) die jeweils passenden für einzelne Unternehmen und ihre Anforderungen auszuwählen.
Reaktionen in Echtzeit?
Aufholbedarf auf KundInnen-Seite sehen die Expertinnen und Experten in puncto Keywords: Dabei sollten die Unternehmen über den eigenen Tellerrand denken, um erfolgreich zu sein. Eine Herausforderung, die die Branche noch länger beschäftigen wird, ist die „Real-Time-Thematik“: Durch geeignete Tools könnten Social-Media-Plattformen zwar in Echtzeit beobachtet werden, es ist jedoch kaum möglich, die nötigen Entscheidungen auch rund um die Uhr in raschem Tempo zu treffen.
Social Media Monitoring in der Forschung
Die Moderatorin Johanna Grüblbauer brachte als stellvertretende Leiterin des Instituts für Medienwirtschaft der FH St. Pölten selbst auch großes Fach- und Forschungswissen ein. Denn das Institut betreibt bereits seit rund sieben Jahren Forschung rund um das Thema Social Media Monitoring. Das aktuelle Forschungsprojekt dazu trägt den Titel „SAMBA (Smart Data for Music Business Administration)“ und widmet sich der Fragestellung, wie Daten aus Sozialen Medien bestmöglich für die Musikindustrie genutzt werden können.
Foto v.l.n.r.: Johanna Grüblbauer, Robert Sobotka, Sandra Langschwert, Karoline Sederl-Bartosch, Markus Zimmer, Florian Laszlo